Newsletter Ausgabe Oktober 2024
Liebe Freundinnen und Freunde unseres Instituts, geschätzte Damen und Herren, liebe Absolvent*innen und Kursteilnehmer*innen,
es ist uns immer eine Freude, Euch/Ihnen in diesem Rahmen darüber zu berichten, was in unserem Institut aktuell ansteht, was uns beschäftigt und bewegt.
Die Tatsache, dass momentan vielerorts kriegerische Auseinandersetzungen in der Welt stattfinden, die – abgesehen von den unzähligen Toten – sehr vielen Menschen kaum ertragbares Leid verursachen, rückt die Frage nach der menschlichen Leidensfähigkeit in den Vordergrund, die als fakultative anthropologische Größe auch im Lebenswerk von Viktor E. Frankl so klar herausgestellt worden ist.
Aber welches Leid ist in unserer Gegenwart unvermeidbar und soll deshalb akzeptiert und würdevoll ertragen werden? Und welche Formen des Leidens sind dagegen unnötig, und es soll deshalb alles getan werden, sie aus der Welt zu schaffen? – im logotherapeutischen Kontext stellen sich diese Fragen wahrscheinlich tagtäglich bei uns allen.
Manchmal sehen wir die klaren Antworten vor uns und empfangen auch den konkreten, an uns persönlich gerichteten Sinnanruf, Leid zu lindern, wo es nur geht. Wir denken in diesem Zusammenhang mit großer Bewunderung an die Menschen, die in diesen Tagen oft ihr eigenes Leben riskieren, damit Leid in der Welt weniger wird; oder an jene Menschen, die im Hochrisikoeinsatz über Leidvolles in der Welt berichten, damit das Humanissimum in uns wachgehalten oder, wenn es sein muss, immer wieder wachgerüttelt wird.
Oft scheint eine gegebene Situation allerdings so komplex zu sein, dass einen die Ohnmacht überfällt. Gerade in solchen Momenten gilt es vielleicht ganz besonders, die Mahnung Frankls zu beherzigen, angesichts einer konkreten Form des Leidens nicht zu schnell zu resignieren, und sie nicht übereilt für schicksalhaft unvermeidbar zu deklarieren.
Wir vertrauen darauf, dass Kunst allgemein, und die Musik ganz besonders, unter anderem auch in diesem oft so mühsamen Prozess der Unterscheidung zwischen unvermeidbarem und unnötigem Leid in der Welt einen sehr wichtigen Beitrag leisten kann. In diesem Zusammenhang möchten wir Eure/Ihre Aufmerksamkeit auf einige Vorträge und auf ein Intensivseminar lenken, die von unserem Institut in der nahen Zukunft angeboten werden:
Am 14. November 2024 hält Prof. Dr. habil. Eric Pfeifer einen Vortrag im Institut zum Thema: „TaktSinn: Zu den Potentialen von Musik(therapie) im Hinblick auf die Verwirklichung von Lebenssinn“. Herr Pfeifer ist Professor für Ästhetik und Kommunikation, Schwerpunkt Musik, an der Katholischen Hochschule in Freiburg. Prof. Pfeifer wird in seinem Vortrag Einblicke in die Ergebnisse einer neuen Studie bieten, in der die Potentialen von Musik(therapie) im Hinblick auf die Verwirklichung von Lebenssinn untersucht worden sind.
Am 6. & 7. Dezember 2024, also vom Freitagnachmittag bis Samstagnachmittag, bietet Prof. Pfeifer ein Intensivseminar für Kolleg:innen aus den Bereichen Logotherapie, Musiktherapie, Psychotherapie sowie alle Interessierten an, und zwar zum Thema: „Musik und Stille in der sinnorientierten (therapeutischen) Imagination und Tiefenentspannung“. Der Ort der Veranstaltung ist die Katholische Landvolkshochschule Petersberg. Das Seminar fokussiert auf Musik und Stille als hilfreiche Begleitende in der logotherapeutischen Arbeit und wirksame Ressourcen in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden. Die Plätze und Übernachtungsmöglichkeiten für dieses Seminar sind begrenzt und wir freuen uns über Anmeldungen bis 31. Oktober 2024.
Teilnehmer:innen an dem Vortrag und/oder am Intensivseminar von Prof. Eric Pfeifer können gegebenenfalls Fortbildungspunkte (DGLE) bestätigt werden.
Mögen diese Vorträge und Seminare, wie auch alle anderen aktuellen Angebote des Süddeutschen Instituts, ein wenig dazu beitragen, dass wir – unserer persönlichen inneren Stimme folgend – mit Mut Leid lindern, wo es nur möglich ist, aber immer auch einen Weg finden, allein oder gemeinsam, aus der bedrohlichen Enge unvermeidbaren Leids in die heilsame Weite des Versöhntseins mit dieser Grundsituation unseres Menschseins.
Mit herzlichen Grüßen
Nadja Palombo, János Vik
& das Team des Süddeutschen Instituts für Logotherapie & Existenzanalyse
Save the Date: Gedenkveranstaltung & Fachtagung 09./10. Mai 2025
Wir wollen mit einer Gedenkveranstaltung an Viktor E. Frankls Befreiung aus dem Konzentrationslager Türkheim vor 80 Jahren erinnern und uns im Rahmen unserer Fachtagung 2025 fragen, was Verantwortung im aktuellen Kontext bedeutet.
Freuen Sie sich u.a. auf eine Festrede von Frau Annette Schavan (ehemalige Politikerin und Botschafterin beim Heiligen Stuhl) in Türkheim, eine feierliche Andacht mit Dr. Specht und Dr. Vik, spannende Vorträge und Workshops sowie ein musikalisches Highlight mit Andi Weiss.
Ort: KZ Friedhof Türkheim und Evang.-Luth. Gemeindezentrum in Bad Wörishofen
Zeiten: 09. Mai 2025: 13:00 Uhr bis vsl. 21:30 Uhr | 10. Mai 2025: 09:00 bis vsl. 17:00 Uhr
Programm & Anmeldung: Alle Details lesen Sie hier.
AKTUELLE SEMINARE & WORKSHOPS
Alle aktuellen Termine finden Sie hier.
UNSER ANGEBOT
Zu unserem Team gehören in Logotherapie voll ausgebildete Personen, die sowohl im Bereich der Ausbildung als auch auch mit Blick auf das therapeutische Angebot des Instituts wichtige Beiträge leisten. Unsere Schwerpunkte finden Sie hier.
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