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Bericht: Buchvorstellung „Klein- und Groß-Geister in der europäischen Politik“ (von Janós Vik I März 2023)

In unserem Süddeutschen Institut für Logotherapie und Existenzanalyse fand am 23. März eine Buchvorstellung statt. Der im Dezember vergangenen Jahres verstorbene Direktor des Instituts, Dr. Otto Zsók, hat dieses Werk in Zusammenarbeit mit Dr. Gerhard Neumeier, Leiter des Stadtarchivs Fürstenfeldbruck verfasst. Dieses beachtenswerte Buch, das 2022 als 5. Band der Reihe „Sinnspuren und Wirtschaft“ beim EOS-Verlag erschienen ist, legt Ansätze zu einer sinnorientierten Politik nach Viktor Frankl im ersten Teil dar, um im Anschluss daran – im zweiten Teil – Porträts von 14 Vorbildern vorzustellen.

Die Interessenten konnten entweder in physischer Präsenz oder online an der Lesung teilnehmen. Der Autor des Werkes Dr. Neumeier las aus dem Buch vor, indem er die Porträts von drei Vorbildern des 20. Jahrhunderts vorstellte: Georg Elser, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus; Benjamin Ferencz, Chefankläger im Einsatzgruppen-Prozess, einem der Zwölf Nürnberger Nachfolgeprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg; Mihail Gorbatschow, sowjetischer Politiker, letzter Staatspräsident der Sowjetunion und Friedensnobelpreisträger von 1990. Der Lesung folgte ein Gespräch mit dem Autor, Dr. Gerhard Neumeier und Nadja Palombo, der Leiterin des Süddeutschen Instituts, zu der Frage, was eine sinnorientierte politische Kultur für uns heute bedeutet und wie wir das Geschehen in einer herausfordernden Zeit, wie der unseren, sinnvoll mitgestalten können. Das Gespräch wurde durch Raimund Schöll, Diplom-Soziologe, moderiert. Die Teilnehmenden ließen sich durch das anregende Gespräch animieren, und beteiligten sich aktiv an der Veranstaltung mit ihren Fragen und weiterführenden Anmerkungen.

Dank des hohen Reflexionsniveau durch den Referenten, Dr. Gerhard Neumeier, der sinnorientiert formulierten Beiträge der Gesprächspartnerin, Nadja Palombo, und der professionell durchgeführten Moderation der Gesprächsrunde durch Raimund Schöll, haben die Teilnehmenden am Ende der Veranstaltung einschlägige Kriterien einer am Sinn und Werten ausgerichteten Politik erkennen können: Einfühlungsvermögen in die Position des Gegenübers, angemessener Umgang mit Geschichte, Verzicht auf Egoismus und Narzismus. Gleichzeitig sind aber auch die Merkmale sinnwidriger Politik in den Blick genommen worden: Machtstreben, Denken in Einflusssphären, Korruption, Intrigantentum, Lüge als Mittel der Politik. Das Zusammenwirken von Geschichts- und Sozialwissenschaften einerseits, und der sinnorientierten Herangehensweise an die herausfordernden Fragestellungen unserer Zeit durch die Logotherapie und Existenzanalyse nach Viktor Frankl könnten dazu führen, dass die Ansätze einer sinnorientierten Politik an Anziehungskraft in unserer Gesellschaft gewinnen.

Lesen Sie hier den Artikel zur Veranstaltung im Fürstenfeldbrucker Tagblatt

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